„Es ist egal, was du bist
Hauptsache ist
es macht dich glücklich“ (Farin Urlaub – Glücklich)
Hallo meine lieben Freunde,
Ich habe euch ja bereits von unserem Hash-Run berichtet. Es gibt jedoch auch Bike-Hashs. Ihr könnt euch jetzt sicher denken, was der wesentliche Unterschied zu einem „normalen Hash“ ist – man fährt mit dem Fahrrad. Dieser Bike – Hash findet hier in Phnom Penh immer am ersten Samstag des Monats statt und natürlich wollten wir uns das nicht entgehen lassen.
Es gab durchaus einige Gemeinsamkeiten zu unserem letzten Hash-Run. Wir wurden wieder mit einem Schiff abgeholt. Mit dem transportierten wir dann auch die (ausgeliehenen) Mountainbikes. Wir fuhren diesmal jedoch nicht zur Silk-Island, sondern zu einem anderen Gebiet (allerdings weiß ich leider nicht genau wo) Während der kleinen Bootsfahrt hatten wir genug Zeit uns mit den bereits bekannten Hashern auszutauschen und die, für uns neuen, Mitglieder kennen zu lernen. Diesmal war die Gruppe durchaus überscheubarer, aber dennoch waren wieder jede Menge verschiedene Nationen vertreten. Zum Beispiel unterhielten Masami und ich uns mit einem sehr freundlichen Kanadier. Vor ihm hatten wir besonders Respekt, da er trotz Beinprothese den Hash mitmachte und sogar die ganze Strecke über weit vorne an der Spitze mit dabei war. Dafür braucht man echt viel Willenskraft und Durchhaltevermögen.
Es herrschte von Anfang an eine ausgelassene Stimmung und wir waren alle sehr gespannt wie die Strecke sein würde. Als wir dann an dem Startplatz ankamen wurden alle Fahrräder vom Schiff geladen und wir versammelten uns zunächst in einem Kreis. Es wurden wieder kurz die Regeln erklärt und wie genau der Bike-Hash ablaufen würde. Diesmal war es keine Rundstrecke und deshalb musste das Schiff „um parken“. Nach 12 km würden wir allerdings dann erneut auf das Schiff stoßen und wer möchte kann dann dort bleiben oder nach einer kleinen Trinkpause noch eine kleine Runde fahren. Dann ging es auch schon los, wir schwangen uns auf die Sättel und traten in die Pedale. Am Anfang waren wir noch voller Zuversicht und Energie, das änderte sich dann im Laufe der Strecke sehr schnell. Man kann den Großteil der Strecke nämlich mit nur einem Wort beschreiben – Sand. Seid ihr schon mal im Sand mit dem Fahrrad gefahren? Wenn ja, könnt ihr euch sicher denken, wie anstrengend das dann noch bei über 30° Grad ist. Zudem sind wir diesmal wirklich durch die Botanik gefahren, d.h. wir wurden von Zweigen zerkratzt, mussten uns vor Ästen ducken und teilweise ging es über sehr hügelige Abschnitte. Die Landschaft war aber wie zuvor atemberaubend. Es war sehr ländlich und ruhig. Immer wieder sind wir am Wasser langefahren. Diesmal sind wir auch zum Glück auf nicht so viele Kühe gestoßen, dafür umso mehr auf Wachhunde, die uns immer wieder ausbremsten. Sie sind zwar nicht gefährlich, aber man sollte bei so ziemlich keinem Hund auf einem Fahrrad vorbeirauschen. Als wir dann am Schiff ankamen, waren wir alle ausgepowert und ich glaube ich habe mich noch nie so sehr über kühles Wasser gefreut. Nach einer kleinen Pause ist dann ein Teil der Gruppe weitergefahren. Masami und ich sind aber lieber auf eigene Faust ein wenig rumgefahren. Wir konnten dann einen sehr schönen Sonnenuntergang genießen und überall kamen Kinder angerannt und begrüßten uns ganz freundlich. Man musste teilweise aufpassen, dass man trotz dem vielen Zurückwinken und „Hello!“ rufen noch auf den Weg achtete. Wir sind aber sicher und rechtzeitig zum Grillen zurück am Schiff gewesen. Während wir wieder zurückfuhren wurde gemeinsam gegessen und die Gespräche von vorher wurden wieder aufgenommen. Natürlich wurde dann der traditionelle Hash-Kreis gebildet und wir als Bike-Hash-Virgens mussten ebenfalls in die Mitte. Wie bei dem Hash-Run auch wurde wieder gesungen und es gab diesmal ebenfalls einen Eisblock in der Mitte. Glücklicherweise wurde uns Virgens der Eisblock erspart, dafür durfte aber der Hasher darauf Platz nehmen, der die Strecke festgelegt hatte. Das sollte als Bestrafung dienen, dass die Strecke durch so viele Sandgebiete ging, bei so einem heißen Wetter ist es aber nicht unbedingt eine schlimme Strafe.
Da wir alle aber so erschöpft von dem abenteuerlichen Fahrradfahren waren, gab es diesmal keine große Party. Es wurde nur beisammen gesessen, gequatscht gelacht und ausgemacht sich bei dem nächsten Hash-Run oder Bike-Hash wieder zu treffen. Mal sehen, vielleicht sind wir ja nächstes Wochenende wieder dabei.