„Was nicht geht, geht nicht.
Und was geht, geht.“ (FURT– Newton hatte recht)

Hallo meine lieben Freunde,

der Spaß ist zu Ende und jetzt beginnt wieder die ernste Arbeit. Naja , nicht wirklich. Wir sind morgens wieder zu den Kindern und haben mal was Neues ausprobiert.

  1. Knetluftballons

Uns ist aufgefallen, dass die Kinder sehr gerne mit Knete spielten. Besonders Giang kann ewig lange an einem Ball Knete herum formen. Also besorgten wir Luftballons und Mehl. Wir füllten die Luftballons mit Mehl, verknoteten die Öffnung und gaben sie den Kindern zum Kneten. Die wollten uns natürlich dabei helfen und So’n hatte auch sofort verstanden wie wir das gemacht haben. Er schnappte sich unseren selbstgebastelten Trichter aus Papier, das Mehl und einen Luftballon. Dann füllte er selbst den Luftballon mit Mehl. Manchmal war die Öffnung etwas verstopft aber mit einem Pinselstiel konnte er nachhelfen. Dank ihm brauchten wir zum Befüllen nur halb so lang, nur beim verknoten musste man ihm helfen. Am Ende war er dann auch schön mit Mehl eingesaut, das störte ihn aber wenig 🙂 Giang knetete währenddessen schon seinen Luftballon. Zur Abwechslung steckten wir auch Watte in andere Luftballons.

Ngân und So’n (Partners in crime!) waren aber nicht nur am Kneten interessiert, sondern auch daran die Luftballons aufzublasen und dann durch den Raum fliegen zu lassen. Außerdem freuten sie sich unglaublich wenn man mit dem Luftballonende dieses Quietschgeräusch erzeugt. Da mussten beide laut kichern.

  1. Duftsäckchen

Wir sind am Nachmittag wieder gekommen und haben (diesmal sogar mit mehr Kindern) noch eine weitere Idee ausprobiert. Wir hatten schon vorher bemerkt, dass die Kinder sehr oft an Sachen rochen, z.B. Giang an der Farbe an seinen Füßen. Wir haben dann verschiedene riechbare Sachen in Boxen getan und die Kinder durften diese dann erraten oder einfach nur daran riechen. Zur Auswahl gab es Kaffee, Tee, Nelken, Oregano, Zimt, Rosmarin, Kümmel und Thymian. Was wir allerdings nicht bedacht hatten war, dass es sich hierbei um Gewürze handelt, die eher im Europäischen Bereich bekannt sind und die Kinder deshalb viele nicht erraten konnten. Außerdem wussten wir oft nicht die englischen Namen und konnten es deshalb nicht für Mr.Vy übersetzen. Giang gefiel es aber sehr gut und wie immer wenn ihm etwas gefällt tanzt er. Er wippt dann von einem Fuß auf den anderen und grinst. Jürgen hat uns im Nachhinein erzählt, dass er das Wippen noch aus seinen Gleichgewichtsübungen kennt. Ngân jedoch roch an den Nelken und ihre erste Reaktion war ein lautes „Bääähhh!“. Sie lachte dann und gab es gleich an So’n weiter, der ungefähr genauso reagierte. Kümmel, Oregano und Thymian kamen genauso gut an. Das ist eben auch schwierig wenn man hier neue Spiele ausprobiert. Erstens sind die Kinder sehr verschieden und reagieren sehr verscheiden auf die unterschiedlichen Spiele. Zum Beispiel So’n und Ngân verstehen vieles auf Anhieb und können dann auch oft ohne Hilfe weiter spielen. Tuâ’n Anh und Giang wiederum brauchen oft etwas länger und müssen mehr motiviert werden, damit sie auch alleine etwas ausprobieren. Zweitens ist es immer Offen ob es den Kindern gefällt oder nicht. Wir lernen jedes Mal dazu.

Am besten gefiel aber den Kindern der Zimtgeruch, was uns für unseren nächsten Einfall viel weiter half. Wir füllten einige Stoffsäckchen mit Watte und Zimt. Wir hatten etwas Angst, dass die Kinder beim Ausschneiden sich verletzen würden, also übernahmen wir diesen Part selbst. Beim füllen der Stoffsäckchen durften sie dann aber natürlich helfen. Diese Säckchen hängten wir dann in ihren Zimmern auf, so dass sie immer einen schönen Zimtgeruch in der Nase haben und daran denken, dass sie am nächsten Tag wieder jede Menge Spiel und Spaß erwartet.

Wir waren aber nicht die einzigen Besucher heute. Jay kam vorbei und machte Musik mit dem Kindern, z.B. brachte er einem Jungen bei ein Lied zu trommeln und im Takt zu bleiben. Auch Joe und Jürgen kamen vorbei und beschäftigten sich mit den Kindern. Erst gestern war auch Elke angekommen. Sie wohnt in Cúc Phương und hat auch selbst ein Patenkind hier im Heim. Sie hat zwei ua. zwei Fahrgeräte gespendet, die dann gleich ausprobiert wurden. So’n raste dann durch den Raum und es störte ihn kein bisschen, wenn er mal Personen oder Gegenstände rammte, im Gegenteil er lachte dann nur noch mehr. Auch Giang und Ngân teilten sich ein Fahrgerät. Die beiden waren dann aber etwas langsamer und ich schubste sie an. Besonders die schnellen Kurven fanden sie klasse. So’n wollte ich auch an schubsen, er schob aber meine Hand weg und wollte alleine weiterfahren. Es ist sehr gut, dass obwohl wir keine gemeinsame Sprache haben, die Kinder immer sehr gut zeigen können was ihnen gefällt und was nicht. Wir können dann unsere Aktionen daran anpassen. Außerdem sind unsere Aktionen ja auch immer freiwillig und sehr flexibel. Wenn also eine Idee gut ankommt (wie die Luftballons und die Säckchen) dann machen wir das länger und ausführlicher, wenn dann etwas weniger gut ankommt (wie das Riechen) dann verkürzen wir das eben. Ist ja alles kein Problem.

 

Erlebnis des Tages

Gleich als wir in den Raum reinkamen konnten wir uns ein „oohhh, wie süß“ nicht verkneifen. Die Kinder hatten nämlich ihre neuen Tigermützen auf und das sah einfach unglaublich niedlich aus. Es ist hier in den letzten Tagen sogar noch kälter geworden und Mützen sind auf jeden Fall notwendig. Ich selbst hatte vor einigen Tagen ein Top an, darüber etwas langärmeliges, darüber einen dünnen Pullover, darüber einen dicken Pullover und noch eine Daunenjacke. Also das war morgens, am Mittag saßen wir dann wieder in kurzer Hose und T-Shirt da. Nur so, damit ihr euch ein Bild von dem Wetter hier machen könnt.