Ich wollte nicht nach Ha Long. Zu viele Hochglanzbilder von der Bucht gesehen, zu viele Superlative über das „Naturweltwunder“ gehört. Da können die Erwartungen nur enttäuscht werden, dachte ich. Und dann die vielen Touristen auf Hunderten von Booten, die zwischen den Felsen umherschippern. Muss ja schrecklich sein, dachte ich.
Nun denke ich: kein Bild kann diese atemberaubende Landschaft festhalten, keine Beschreibung diesem Naturphänomen gerecht werden. Es ist zu groß, zu schön. Die Milane, die über dem Boot schweben, die Fischschwärme, die neben dem Kajak hochspringen, die riesigen Höhlen, die einem Dom Platz bieten. Und immer wieder diese Felsen, fast 2000, die als Inseln aus dem Meer ragen. Kahl oder grün, niedrig oder hundert Meter hoch. Die vielen Boote dazwischen, als Dschunken, erhöhen den Reiz. Langsam gleiten sie dahin, kreuz und quer, um sich am Abend am Fuße der Felsen auszuruhen. Nun denke ich: ich will wieder nach Ha Long.