Jeden Nachmittag nimmt uns Ron mit auf einen Spaziergang rund um Tetebatu. Auf schmalen Wegen entlang der Reisfelder zeigt er uns voller Stolz die Schönheit der Gegend: traumhafte Aussichten über die Reisterassen, Felsbrocken, die der Vulkan Gunung Rinjani auf die Felder geschleudert hat, den Dschungel, durch den fast immer Affenhorden über unsere Köpfe ziehen. Heute führte er uns in ein benachbartes Dorf, in dem ein besonderer Wettkampf stattfand. Zwei Mannschaften traten auf einer staubigen Straßenkreuzung mit Kreiseln gegeneinander an. „Gansing“ heißt diese Sportart auf Lombok, die nichts für Kinder ist. Denn die Kreisel aus massivem Eisen wiegen drei Kilo und werden mit geflochtenen Seilen auf Tempo gebracht. Dazu binden die Spieler ein Seile an ihrem Handgelenk fest und wickeln das lose Ende um die Kreiselspitze. Wie ein Diskus wird der Kreisel anschließend aus dem Stand gegen den Boden geworfen und dabei das Seil zurückgezogen. Mit einem lauten Peitschenknall zischt es dabei zurück. Mit ihren Kreisel versuchen die Spieler, gegnerische Kreisel zu treffen und zum Umfallen zu bringen. Oft springen dabei die bunt bemalten Eisenscheiben meterweit durch die Luft – ein Spiel für echte Männer.
Auf unserem Rückweg sehen wir einen Mann regungslos unter einem Baum sitzen und auf die Reisfelder schauen. Ron erklärt uns, dass er das den ganzen Tag mache. Er wartet auf Affen, die die Reispflanzen fressen. Erscheinen sie, wird er sie mit Steinen vertreiben.