Peidi Surbakti schneidet Tabakblätter in feine Streifen. Immer wieder fährt sein
großes Messer durch die zusammengerollten Blätter und trennt feine Streifen ab, die auf ein Tuch vor seinen Füßen fallen. Der Tabakbauer wirkt ruhig, seit drei Uhr morgens arbeitet er schon. In seinem Rücken, durch das kaputte Dach seiner Hütte, kann man den Vulkan Sinabung sehen. Eine große Aschewolke steigt von seiner Spitze auf. Regelmäßig sieht man kleine Eruptionen, bei denen roter Staub in den Himmel gestoßen wird. Seit Tagen schon ereignen sich diese Explosionen auf dem Vulkan Sinabung in Nordsumatra. Die Explosionen bedrohen Tausende Menschen, die in unmittelbarer Umgebung des fast 2500 Meter hohen Berges leben. Die Behörden haben ihre Evakuierung angeordnet.
Auch Peidi Surbakti ist vor dem Vulkan geflohen. Im letzten Jahr musste er sein Dorf verlassen, als ein heißes Gemisch aus Asche und Gas den Vulkan herunterfloß. Nun liegt sein damaliges Haus unter Geröll begraben. Nicht weit vom Vulkan, aber nun hoffentlich in Sicherheit, baut sich Peidi Surbakti eine neue Zukunft auf.
Ganz in der Nähe seiner neuen, kleinen Farm stehen noch die Notunterkünfte, in denen im letzten Jahr die Menschen Zuflucht suchten. Nun sind die Zelte aus Bambusstangen und Plastikbahnen leer. Anders sieht die Situation in der Stadt Kabanjahe aus, etwa zehn Kilometer von hier. Dort leben nach offiziellen Angaben 2731 Menschen aus der Gefahrenzonen in Zelten und Versammlungshallen. Noch hat der Vulkan ihre Häuser nicht zerstört. Alle hoffen, dass ihnen das Schicksal von Peidi Surbakti erspart bleibt.