Die Aktivitäten des Vulkans Sinabung, 15 Kilometer von uns entfernt, werden immer häufiger und heftiger. Täglich spuckt er braun-gelbe Aschewolken in den Himmel, die wenige Minuten später als Staubregen über unserer Stadt niedergehen.

Bei unserem heutigen Abendspaziergang auf den nahen Berg Gundaling überraschte uns eine neuer Vulkanausbruch. Auf dem Rückweg fiel mein Blick zurück auf den Berg, über dessen Spitze plötzlich eine riesige dunkle Wolke zog – Asche vom Sinabung. Schnell gingen und rannten wir nach Hause, um vor dem bevorstehenden Ascheregen Schutz zu suchen. Gerade noch rechtzeitig kamen wir zu Hause an. Nur wenig später ging ein feiner Ascheregen über der Stadt nieder, der an ein Schneegestöber erinnerte. Wie ein Nebel legte sich der helle Staub auf Dächer, Autos und die Straßen. Nach einer Viertelstunde war alles vorbei.

Schon seit einigen Tagen leben wir mit der Asche, die mittlerweile die ganze Stadt und Umgebung bedeckt. Alles wirkt grau und staubig. Die Geschäfte bieten Atemschutzmasken aus Papier an, die auch unsere Gastvater Jimmy in der Wohnung und seinem Auto bereit liegen hat.

Wegen der gestiegenen Aktivitäten des Vulkans Sinabung hat die Regierung die Sicherheitsmaßnahmen verschärft. Weitere Menschen aus der Nähe des Vulkans wurden evakuiert. Mittlerweile leben 10.000 Menschen in Notunterkünften. Die blauen Zelte stehen auch in der Nähe von Berastagi, nicht weit von unserer Farm entfernt. Die Angst vor dem großen Ausbruch ist spürbar, auch wenn alle sehr gefasst auf die Situation reagieren.