Morgens um 7 Uhr ist die Welt in Hai An noch in Ordnung, findet Tran Duong. Denn dann haben die vielen Geschäfte in der historischen Altstadt geschlossen. „Der ideale Zeitpunkt für Touristen, sich die wunderschöne Stadt anzugucken“, findet der pensionierte Mathematiklehrer. Denn keine Stände mit T-Shirts, Ledertaschen, Schuhen, und Souvenirs verstellen den Blick auf die Fassaden. Und vor allem prangen noch keine Werbetafeln für maßgeschneiderte Kleider und Anzüge vor den kleinen Häusern. „Dann sieht man noch die Einflüsse, die Chinesen, Japaner und Franzosen auf die Handelsstadt hatten“, erklärt er.

[gmap width=“250px“ height=“200px“ zoom=6]Hoi An, Vietnam[/gmap]

Tran Duong ist in der Stadt geboren und in einem Haus unweit des Ben-Hai-Flusses aufgewachsen. Stolz führt er uns durch das Gebäude, das französische Kolonialisten Mitte des 19. Jahrhundert erbaut haben. Regelmäßig wurde es vom Hochwasser und auch Tornados heimgesucht. Es hat, wie die Stadt auch, allen Gefahren getrotzt. Doch die Flut der Besucher macht ihm Sorgen. „Schon jetzt ist vor lauter Geschäften für Touristen von der ursprünglichen Atmosphäre der Altstadt fast nichts mehr zu erleben“, sagt er.