Seit zwei Tagen ist Ramadan. In Indonesien, dem größten moslemischen Land, beeinflusst der Fastenmonat des Islam auch unseren Alltag. Während des Ausflugs auf die Insel Tailana machten wir in der Provinz Aceh halt, einer islamisch dominierten Region. Wir fuhren mit der Fähre auf eine idyllische Insel und erfuhren erst dort vom Beginn der vierwöchigen Fastenzeit. Man klärte uns auf, dass dann keine Fähre mehr fähre, kein Restaurant in Aceh mehr tagsüber geöffnet habe und auch die Lebensmittelläden geschlossen seien. Fast alles stellte sich zum Glück als übertrieben dar. Unsere Fähre fuhr wie geplant, die Lebensmittelläden abseits der Hauptstraße hatten geöffnet und auch vereinzelte Restaurants servierten uns auf der Rückfahrt Mittagessen.

Ramadan bedeutet für gläubige Moslems in Indonesien: von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang kein Essen, kein Trinken und auch kein Rauchen. Vor allem letzteres scheint in dem Land, in dem Kettenrauchen zum Alltag gehört, eine harte Prüfung zu sein. Doch alle Moslems, mit denen wir sprachen, wiesen diese Ansicht zurück. Sie erklärten, dass sie an die Fastenzeit seit früher Kindheit gewöhnt seien und ihnen die Zeit nicht schwer falle. Ein moslemischer Reiseveranstalter aus Singkil wies noch auf eine besondere Aufgabe während des Ramadans hin: tagsüber nicht schlecht über andere Menschen reden. Auch er hielt sich an diesen Vorsatz: Als er uns darauf hinweisen wollte, dass wir bei einem Tagestrip übervorteilt worden sind, schickte er uns diesen Hinweis per E-Mail.