Nicht weit von unserem Garten ragt ein goldener Turm über die Bäume. An seiner Spitze hängen hunderte kleiner Glöckchen, denen der Wind eine leise Melodie entlockt. Der Turm ziert den buddhistischen Taman Alam Lumbini-Tempel. „Es ist die zweithöchste Pagode auf der Welt“, sagt  Jimmy.

Über eine kleine, unscheinbare Seitenstraße, entlang von Erdbeer-, Tomaten- und Orangenfeldern, gelangen wir zu dem quadratischen Komplex. Im Zentrum steht eine riesige, goldene Pagode. Den Innenraum ziert, anders als wir es in Vietnam gesehen haben, nur in der Mitte ein Altar mit vier Buddha-Statuen. Vor ihnen drehen sich meterhohe Säulen, die mit kleinen Buddhafiguren übersät sind. Sie weisen den Gläubigen den Weg im Uhrzeigersinn um den Altar. Die meisten Besucher kommen mit riesigen Reisebussen. Denn Anhänger des Buddhismus gibt es nur wenige in Berastagi.

Auf unserem 20-minütigen Fußmarsch zurück zu unserem Garten, vorbei an vier Kirchen und einer Moschee, machen wir Halt an einer kleinen Dorfschule. Die Holzwände der kargen Schulräume sind löchrig, die Decken kaputt. Doch die Stimmung der Schüler ist ausgelassen – es ist 12 Uhr, Schulschluss.