Vor mir liegt ein gekochtes, geschältes Ei. Es sieht seltsam und vor allem sehr unappetitlich aus. Klumpig und geädert, die Farbe irgendwas zwischen gelb, rotbraun und grauem weiß. Die Verkäuferin hat es mir geschält und versucht noch mich dazu zu überreden es auch zu essen. Ich ahne bereits dass da nicht nur Eiweiß und Eigelb, sondern auch ein bereits angebrütetes Küken drinsteckt. Wie komm ich da nur raus.
Wir sind auf dem Land. Mit dem Moped, für ein Wochenende. Kleine Dörfer, viele Reisfelder, überall Bananenstauden, Palmen und Flüsse. Romantische Friedhöfe mit pagodenartigen Türmchen, armselige Bauernhäuschen inmitten von Obstbäumen und viel, viel Grün!
In einem romantischen Etablissement haben wir eine Bleibe gefunden, oberster Stock, riesiger Balkon und Ausblick. Der Hotelportier hat uns auf unsere Frage nach dem Preis zunächst den Preis Zimmer pro Stunde aufgeschrieben. Ihm zu erklären, dass wir die ganze Nacht bleiben möchten brauchte seine Zeit. Scheint selten vorzukommen.
Das Ei hab ich am Ende doch gegessen. Lecker, wie gekochtes Ei mit ganz zartem Hühnchenfleisch.