In meinem ganzen Leben habe ich noch nicht so viele Küsse bekommen wie Elena dieses Wochenende in Hanoi. Beim Hoan Kiem See – begeisterte Frauen nehmen sie auf den Arm, im botanischen Garten – Familien streicheln sie, sie wird angestrahlt und geküsst, im Park- lächelnde Gesichter, „thương“ hören wir, „hübsch“, bei der Ein-Säulen-Pagode – junge Männer fragen höflich nach einem Foto, aber der Höhepunkt erwartet uns im Park der Kaiser-Zitadelle: Studenten und Studentinnen die gerade im Prachtgewand fotografiert werden. Viele Studenten und Studentinnen. Sehr viele. Ein entrücktes „Aaaaah“ ging durch die Reihen und dann begann für Elena der Dauer-Foto-Marathon, die Damen wollen gemeinsam und einzeln, nacheinander und vor allem immer wieder neue mit Elena fotografiert werden. Und geküsst werden. „Elena, willst du das noch?“ frage ich ab und an. Ein genervtes Tochter- „Ja-ha!“ kommt als Antwort. Nur wenn es dann doch zu viele werden, schüttelt sie den Kopf und will befreit werden.
Aber der Gi
pfel der Völkerverständigung war als Elena begann der Gärtnerin beim Zusammenschieben des Rasenschnittes zu helfen. Sie bekam den Besen und ab da wurde über eine lange Zeit, eine sehr lange Zeit, gemeinsam mit der Gärtnerin ein Haufen nach dem anderen zusammengefegt und auf den Wagen geladen, zur Freude von unserem Kind und gleichermaßen zur Freude der Gärtnerin.